Thermaltake V1 im ausführlichen Test

on

Heatpipes, Vollkupfer, 120-mm-Lüfter und ein außergewöhnliches Design – der Thermaltake V1 erscheint wie ein wahrer Exot im sonstigen Kühlereinheitsbrei. Doch kann die Kühlleistung auch gegenüber dem Forenliebling Scythe Mine überzeugen? Auf zum Test!

Einleitung

Der Sonic Tower 4-in-1 von Thermaltake war zu seinen besten Zeiten ein sehr guter Kühler mit einem attraktivem Preis. Dank der Möglichkeit den Lüfter im Sandwich zwischen den beiden Kühltürmen zu betreiben, war er auch der Favorit in einigen Foren.
Mit dem V1 CPU-Kühler will Thermaltake wieder Anschluss zur Spitze finden, welche von Scythe und Thermalright dominiert wird. Preislich ist er schon dort, nun soll dieser Test zeigen ob auch die Leistung stimmt!

Vorab die Fakten:

  • Bodenplatte und Lamellen aus Kupfer
  • 963mm lange Lamellen
  • Maße: 147 (L) x 92 (B) x 143 (H) mmm
  • Gewicht: 637 Gramm
  • Kühloberfläche: keine offizielle Angabe
  • geeignet für: Sockel 754/939/AM2 und LGA 775
  • Preis: ca. 45,00 EUR Geizhals-Link: klick

Der Lüfter:

  • blaue LEDs
  • stufenlose regelbare Drehzahl (Low: 1.300 U/min, High: 2.000 U/min)
  • 110x110x25 mm (ein 120x120x25mm Lüfter ohne Rahmen)
  • 7V Anlaufspannung
  • 3 Watt Leistungsaufnahme
  • 86,5 CFM AirFLow (Luftdurchsatz
  • 16 dBA bis 24 dBA (Herstellerangabe!!)
  • 3-Pin Anschluss

Erster Eindruck und Impressionen

Hinweis: Bitte um Verständnis für die schlechte Qualität der Fotos. Fingerabdrücke am Kühler resultieren daher, dass der Kühler schon ein Review hinter sich hat.

Die Verpackung ist groß und lässt Großes erwarten, wirkt dabei verspielt, allerdings nicht so kitschig wie die Verpackungen aus dem Hause Scythe.

Das Design erinnert unweigerlich an einen Uchiwa, ein Blattfächer wie ihn japanische Frauen benutzen. Einen ähnlichen Ansatz hatte bereits Zalman vor einigen Jahren mit einem passiven Kühler gezeigt.
Der Hersteller selbst umwirbt den Kühler mit dem Slogan „Silent & Overclocking“ und erklärt somit auch den Vorteil dieser „Dual-V“ Architektur. Diesen Spagat erreicht Thermaltake durch einen engen Lamellenabstand im unteren Teil, was schnelldrehenden Lüftern für Overclocking-Versuche zu Gute kommt, und einem größeren Lamellenabstand im oberen Teil, ideal für langsamdrehende Silent-Lüfter. Ingesamt durchlaufen die Lamellen vier 6mm Heatpipes, pro Seite jeweils 2 während eine im unteren und eine im oberen Bereich.

Die Verarbeitung ist top, die Kupferlamellen sind poliert und potenziell Fingerabdruck gefährdet. Es lassen sich auch keine Lötspuren entdecken.

Die Bodenplatte ist tadellos und auf Hochglanz poliert. Kein Vergleich du der schlechten Verarbeitung des Sonic Towers und ist auf dem hohem Niveau der Konkurrenz.

Das Zubehör beschränkt sich auf das Montagematerial sowie eine bebilderte Anleitung in schwarz/weiß. Die Anleitung ansich ist verständlich, größere Farbfotos oder eine Online-Anleitung wären besser gewesen, schließlich möchte Thermaltakes V1 in der Oberklasse mitspielen, wo eine [i]sehr[/i] gute Anleitung Voraussetzung ist.

Vergleicht man den Lüfter mit einem 120mm Lüfter kann man erkennen, das der Roter und die Rotorblätter die selben Ausmaße haben.

Der Lüfter ist mit der „High“-Einstellung als laut zu bezeichnen. Das starke Rauschen ist aus einem Gehäuse deutlich zu hören. Auf der „Low“-Einstellung ist hingegen ein deutlich leiseres Rauschen zu vernehmen. Erstaunlich ist, dass beim genaueren Hinhören keine Schleif- oder Klackergeräusche zu vernehmen sind. Man kann ihn jedoch nicht wirklich als leise bezeichnen, für Ultra-Silent-„Freak“ definitiv ungeeignet.

Update:

Um einen Eindruck von der Größe des Kühlers zu bekommen, ein Vergleich mit einem Sandwich Kühler von Scyhte, der Mine Cooler.

Einbau und Test

Die Montage erweist sich als sehr einfach. Für den Sockel 754/939/AM2 wird eine 2-Punkt-Halteklammer in die dafür vorgesehene Vertiefung gelegt, an dem Rentention Modul auf beiden Seiten eingehakt und mit einem Hebel arritiert. Für den Sockel LGA 775 müssen noch beidseitig an der Bodenplatte die Befestigungsarme verschraubt werden. Die Montage ansich gestaltet sich durch die Push-Pins einfach. Hier muss jeder für sich entscheiden, ob eine Push-Pin Montage ein Vor- oder Nachteil ist.

Die Ausrichtung des Kühlers auf dem Sockel 754/939/AM2 ist abhängig in welche Richtung die Haken am Retention-Modul zeigen. Sind diese horizonal, so bläst der Lüfter in Richtung Netzteil. Bei der vertikalen Ausrichtung würde der Lüfter in Richtung Heck die Luft fördern. Hier könnte es zu Inkompatibilitäten mit einerdem oberen Grafikslot und dem Netzteil kommen, da der V1 recht breit ist.

Der hier verwendete 120mm Lüfter wurde nur zwischen die beiden Halterungen „gelegt“, für diesen Test ist das durchaus ausreichend und hat keine Auswirkungen auf das Kühlverhalten! Für den Transport sollte man sich an dieser Stelle eine Montage/Fixierung überlegen.

Testsystem
Da das zur Verfügung stehende Testsystem auf einen leisen Betrieb ausgerichtet ist, wurde der Standardlüfter vom V1 demontiert und duch einen Yate Loon D12SL ersetzt. Dieser wird mit 5V Spannung versorgt und hat somit ca. 730 Umdrehungen pro Minute, sowie mit ca. 11V Spannung was zu 1.260 U/min führt.

Die Tests werden mit 3 verschiedenen Einstellungen an der CPU ausgeführt.
Setting 1: A64 X2 3800+ – 2.00 GHz 1.15V | Yate Loon D12SL – 760 U/min
Setting 2: A64 X2 3800+ – 2.75 GHz 1.35V | Yate Loon D12SL – 760 U/min
Setting 3: A64 X2 3800+ – 2.75 GHz 1.45V | Yate Loon D12SL – 760 U/min

Setting 4: A64 X2 3800+ – 2.00 GHz 1.15V | Yate Loon D12SL – 1.260 U/min
Setting 5: A64 X2 3800+ – 2.75 GHz 1.35V | Yate Loon D12SL – 1.260 U/min
Setting 6: A64 X2 3800+ – 2.75 GHz 1.45V | Yate Loon D12SL – 1.260 U/min

Für einen Vergleich muss ein Scythe Mine Cooler Rev. B herhalten, auch dieser wurde mit dem o.g. Lüfter betrieben.

Übersicht der Ergebnisse:

Bei einer undervolteten CPU kann sich der Kühler von Scythe vor dem Thermaltake V1 behaupten.

Allerdings wendet sich das Blatt, sobald die CPU übertaktet wird, bei Standard VCore.

Bei erhöhter Spannung bleibt der Abstand in etwa gleich. Grund hierfür ist der langsamdrehende Yate Loon Lüfter, der im Gesatz zum Originallüfter in der „Low“-Einstellung mit 550 U/min weniger dreht und den Kühler nicht mit genügend Frischluft versorgen kann. Das Design wurde vom Hersteller eben für mindest. 1.300 U/min ausgelegt.

Mit ca. 500 Umdrehungen mehr zeigt sich bei gleichen CPU-Einstellungen ein ähnliches Bild. Wird die CPU stromsparend betrieben, hat der Scythe Kühler leicht die Nase vorn.

Auch hier ein ähnliches Verhalten, wie mit den langsamdrehenden Lüfter, jedoch sieht man das der V1 noch Reserven hat und für hochtourige Lüfter konzipiert wurden ist.

Diese Einstellung zeigen das wahre Potenzial des Thermaltake Kühlers! Man bedenke, der Yate Loon Lüfter dreht nun mit der Mindestumdrehungszahl, die vom Hersteller vorgesehen ist!

Fazit

Für 45,00 EUR kann man viel Erwarten und man bekommt mit dem Thermaltake ein zweifellos guten Kühlkörper. Die Verarbeitung, ein häufiger Kritikpunkt an den Thermaltakes Kühler, kann man nur als top bezeichnen. Auch die Montage wurde im Vergleich zur Vergangenheit stark vereinfacht!
Update
Für Silentfans ist der Kühler nur bedingt zu empfehlen, da man für weniger Geld schon die gleiche Leistung bekommt. Für Leute, für die Leistung mehr zählt als ein leiser Betrieb, kann man den V1 uneingeschränkt empfehlen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert